11.-13. Jh. |
Kosovo bildet das wirtschaftliche und kulturelle Kernland des mittelalterlichen
serbischen Königreichs. |
1389 |
Serbische Niederlage gegen die Türken bei der Schlacht auf dem Amselfeld.
Beginn der 600 jährigen osmanischen Fremdherrschaft über den Kosovo
|
1444-1467 |
Skanderbeg einigt die albanischen Fürsten im Kampf gegen die Osmanen und
unterliegt letztlich
|
17. Jh. |
Zahlreiche Aufstände von Serben und Albanern gegen die Osmanen |
1689/90 |
Den östereichischen Truppen gelingt mit Unterstützung von Serben und
Albanern die Besetzung des Kosovo. Nach einem Jahr werden die Truppen von
der tartarisch-osmanischen Armee besiegt. Nach Brandschatzungen und
Plünderungen erfolgt eine Massenvertreibung von hunderttausenden serbischen
Familien aus dem Kosovo nach Österreich-Ungarn (Wojvodina). Islamisierte
Albaner rücken nach und siedeln sich an.
|
1874 |
Eröffnung der Bahn-Line Belgrad - Nis - Skopje durch das Kosovo |
1878 |
Im Berliner Kongreß verhelfen die europäischen Mächte Serbien und
Montenegro zur staatlichen Unabhängigkeit. Der Kosovo, Makedonien und
Albanien verbleiben unter osmanischer Herrschaft. Beginn der albanischen
Nationalbewegung (Liga von Prizren). Bismarck bestreitet die Existenz einer
albanischen Nation.
|
1912/13 |
Die Balkankriege (Offensive von Serbien, Bulgarien, Montenegro und
Griechenland gegen die Türken): Ergebnis der Botschafterkonferenz von 6
europäischen Großmächten: Gründung eines albanischen Staates. Aufgrund der
Auseinandersetzungen und Streitigkeiten der albanischen Clans wird eine
internationale Kommission zum Aufbau von Polizei und Verwaltung eingesetzt.
Als Staatschef der Albaner wird der deutsche Prinz Wilhelm von Wied
eingesetzt. Das Kosovo wird Serbien zugeschlagen.
|
Juli 1914 |
Kriegerklärung von Österreich-Ungarn an Serbien |
1920 |
Das "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen" wird als Ergebnis der
Verhandlungen der Alliierten und auf Betreiben Frankreichs in Paris als
konstitutionelle Monarchie gegründet. Kosovo wird Bestandteil.
|
1920 |
Entwicklung von Albanien zu einer Militärdiktatur unter Zogu, der sich 1925
zum König krönen läßt. Zogu wird Verbündeter des faschistische Italiens.
|
1929 |
Im "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen" wird die Verfassung außer
Kraft gesetzt und eine "Königsdiktatur" etabliert. Umbenennung in
Jugoslawien".
|
1940 |
Albanien wird Aufmarschgebiet der Italiener gegen die Griechen |
1941 |
Überfall Jugoslawiens durch die deutsche Reichswehr. Belgrad wird bombadiert.
Nach der Okkupation wird Jugoslawien sofort aufgeteilt und Kroatien als
unabhängiger Staat etabliert.. Slowenien wird zwischen Kroatien, Italien und
dem Deutschen Reich aufgeteilt. Serbien wird unter deutscher Oberhoheit
gestellt. Ungarn erhält Teile der Vojvodina.
|
1941-44 |
Unter deutscher Besatzung wird das Kosovo Großalbanien zugeschlagen.
Zehntausende Serben werden vertrieben. Im Kampf gegen die kommunistischen
Partisanen werden Albaner als Verbündete in der SS-Division Skanderbeg
geworben. Die Partisanen der 1941 gegründeten KP Albanien werden von Tito
aufgerufen im Kosovo an der Seite der jugoslawischen Partisanen zu kämpfen.
1944/45 Churchchill fordert in der Frage der Aufteilung der zukünftigen Interessensphäre
zwischen Ost und West (z.B. in Jalta) eine 50/50 Regelung für Jugoslawien.
1945 Mit der Gründung der Bundesrepublik Jugoslawien wird Kosovo ein.
..autonomes Gebiet' innerhalb der Teilrepublik Serbien.
|
1945-48 |
Enge Zusammenarbeit zwischen Jugoslawien und Albanien. KP Chef Hodscha
schlägt Bildung einer jugoslawisch-albanischen Föderation von. Im Kosovo
werden die albanische und serbische Sprache gleichgestellt. Die
Analphabetenrate der Albaner im Kosovo berägt 74%. Die VR Albanien
unterstützt die albanischen Schulen im Kosovo mit Lehrkräften
|
1948-1963 |
Bruch Tito mit Stalin. Albanien bleibt "stalin-treu" und geht au f Distanz zum
"amerikafreundlichen Verräter Tito". Abzug aller jugoslawischer Aufbau
helfer, Schließung aller Grenzen (z.B. zwischen Kosovo und Albanien).
Als Folge des Wirtschaftsboykotts der Sowjetunion erhält Jugoslawien massive
Wirtschaftshilfe durch die USA. Jugoslawien dezentralisiert seine Wirtschaft
und Verwaltung schrittweise und orientiert auf die "sozialistische
Marktwirtschaft" und auf die "Arbeiterselbstverwaltung".
|
1960 |
Nach dem Bruch China - Sowjetunion bricht auch Albanien alle Beziehungen zur Sowjetunion ab. Achse Peking - Tirana beginnt. Mit chinesischer
Unterstützung soll die Industrialisierung Albanien eingeleitet werden
|
1967 |
In Anlehnung an die chinesische Kulturrevolution wird eine Kulturkampf gegen
die Religionen eröffnet und Albanien zum atheistischen Staat erklärt.
|
1974 |
Tito gewährt dem Kosovo weitere territoriale Autonomierechte. Kosovo erhält
beinahe denselben Status wie die sechs Teilrepubliken. Die erste albanische
Universität in Pristina wird gegründet. Anläßlich* der verbesserten Beziehungen
zu Albanien werden albanische Schulbücher und Lehrer eingeführt. Der Einfluß
der Albaner in Wirtschaft und Verwaltung nimmt zu.
|
1981-85 |
Nach dem Tod von Tito wird die Forderung nach einer "Kosovo Repulika" als
Teilrepublik laut. Es kommt zu Unruhen insbesondere der albanischen Studenten
im Kosovo. Das Kosovo wird als militärisches Sperrgebiet für den Tourismus
nicht mehr zugänglich.
|
April 1985 |
Tod des KP Chef Enver Hodschas in Albanien |
1985-1989 |
In Jugoslawien verschärft sich die Wirtschaftskrise. Die Auslandschulden
(insbesondere gegenüber dem IWF) belaufen sich auf über 30 Milliarden DM.
(1975 6,5 Mrd. DM). Die Hochzinspolitik der USA führt dazu, daß
Jugoslawien seine Zinsrückzahlüngen nicht mehr leisten kann. Jugoslawien
kommt unter die Zwangsverwaltung des IWF. Die Inflation in Jugoslawien
schnellt bis 2700 % hoch. Der neue Dinar wird an die DM gekoppelt
|
April 1989 |
Der erste nachkommunistische serbische Ministerpräsident Milosevic ändert die
Verfassung und ändert den Status von Kosovo in Richtung einer Schein
autonomie.
|
1990 |
Zulassung von oppositionellen Parteien in Albanien, Beginn des fast gänzlichen
Stillstands der Industrieproduktion, Sturm zehntausender Albaner auf die
ausländischen Botschaften in Tirana, Wahl von Berisha als Staatspräsident
|
März 1990 |
Der jugoslawische Länderfinanzausgleich beginnt zu zerbrechen. Die
Arbeitslosigkeit besonders in den unterentwickelten Regionen schnellt nach
oben. Hohe Akademikerarbeitslosigkeit der Abgänger der Universität in Pristina:
"Wenn die Krippe leer ist, beginnen sich die Pferde zu beißen". Slowenien stellt
alle Zahlungen (einschließlich Zolleinnahmen, Steuern und Schuldentilgung) an
den Bund ein. Nach den Milliardenausfällen des Bundes beginnt ein
Wirtschaftskrieg zwischen den Teilstaaten
|
Juli-Dez. 1990 |
Mehrparteiensystem in ganz Jugoslawien. Die Kommunistische Partei wird September 1990 aufgelöst. Milosevic SPS übernimmt das Parteivermögen. Seine Partei kann bei
den ersten freien und geheimen Wahlen 43% erlangen. Die Albaner im Kosovo
boykottieren die Wahl, die Mandate kommen der SPS zugute. Mit der
Einführung der neuen Verfassung der Bundesrepublik Jugoslawiens wird die
seit 1974 gewährte Autonomie der Vojwodina und des Kosovo wieder faktisch
abgeschafft.
|
Sommer 1991 |
Slowenien und Kroatien treten aus Jugoslawien aus. |
Sommer 1992 |
Der US?amerikanische Geschäftsmann serbischer Herkunft Milan Panic wird
zum Premierminister Jugoslawiens gewählt
|
Dez/Jan 1992/93 |
Wahlen in Jugoslawien: Milosevic gewinnt gegen Panic (56 34 %).
Jugoslawien wird aus dem IWF ausgeschlossen. Slowenien und Kroatien werden
Mitglied.
|
Juli 1993 |
Milosevic setzt die bosnischen Serben unter Druck den Vance/Owens -
Friedensplan anzunehmen
|
Winter 1996/97 |
Weiter dramatische Zuspitzung der innen- und wirtschaftspolitischen Situation
in Albanien, Zusammenbruch der "Finanzierungspyramiden" nach dem "Piloten
Spiel-Prinzip". Viele Bürger verlieren ihr angelegtes Geld. Folge des
Pyramidenbetrugs: Unruhen der Bevölkerung gegen den Staatspräsidenten
Berisha. Auflösungserscheinungen des Staatsapparates. Die Oppositionsparteien
rufen um ausländischen militärische Hilfe. Wahl unter Aufsicht der OSZE.
|
1996 |
Die Untergrundorganisation UCK tritt erstmals in Erscheinung |
Mitte 1997 |
Erste Militärschläge der UCK auf jugoslawische Polizei- und
Militäreinrichtungen.
|
1998 |
Beginn einer Offensive gegen die UCK. Entlang der albanischen Grenze wird
ein Schutzstreifen durchgesetzt. Erste größere Ausschreitungen und
Vertreibungen des Militärs gegen die dort lebenden albanische Bevölkerung.
|