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  Geschichte   

 


ANHANG

Definition der Zelle und Kooptation in die PL/PI

1. BESTIMMUNG DER ZELLE

    a) Zellen sind die Grundeinheiten der Kaderorganisation
    b) Zellen werden in Betrieben, Wohnbezirken, Ausbildungsstätten, Institutionen etc. gebildet mit dem Ziel, die proletarischen Massen und die Massen der mit dem Proletariat verbündeten Schichten im Kampf gegen den Kapitalismus zu organisieren und so diese Massen zu befähigen, die Diktatur der Bourgeoisie zu stürzen und zugleich dabei die Machtorgane der proletarischen Diktatur zu schaffen.
    c) Da der Aufbau der Kampfeinheiten der proletarischen Massen auf Betriebsebene strategisch den Vorrang hat, muß auch die Betriebszellenarbeit das bestimmende Moment in der PL/PI sein.

2. HEUTIGE AUFGABEN DER ZELLEN

    A. Betriebszellen
      a) Aufbau von Abteilungsgruppen in der Einheit von Untersuchung - Aktion - Organisierung; diese Aufbauarbeit nutzt die Organisierung des Proletariats durch den Produktionsprozess als Hebel und wird unter der Perspektive betrieben, die proletarischen Massen in Kampfeinheiten zu organisieren, die ihre Machtbasis im Betrieb zum Fundament ihrer über den Betrieb hinausreichenden Kämpfe haben.
      b) Mitarbeit an einer Betriebszeitung, d.h. gegenwärtig am Agitations- und Propagandaorgan der PL/PI
      c) Heranbildung neuer Kader auch außerhalb der Abteilungsgruppen, d.h. Anleitung von Untersuchungskollektiven
      d) Permanente Diskussion der Untersuchungsarbeit und Mitarbeit an der Strategiefindung
      e) Schulung
    B. Andere Zellen
      Zur Vorbereitung des Zellenaufbaus in anderen gesellschaftlichen Bereichen richtet das Leitende Gremium vorbereitende Ausschüsse ein.

3. ENTSTEHEN VON ZELLEN

    Aufgrund der Untersuchungsergebnisse und der Strategiebestimmung richtet das Leitende Gremium in Zusammenarbeit mit dem Delegiertenrat der Zellenräte neue Zellen ein.

4. AUFGABEN DER MITGLIEDER DER PL/PI

    Verpflichtungen eines Mitgliedes der PL/PI sind:
    a) Mitarbeit in einer Zelle oder einem Ausschuß, der die Einrichtung neuer Zellen vorbereitet
    b) Arbeit entsprechend der Linie der PL/PI
    c) Entgegennahme und umfassende Ausführung der Weisungen und Aufträge der Organisation
    d) Ständige Mitarbeit an der Korrektur der Linie nach dem Prinzip Einheit - Kritik – Einheit
    e) Erfüllung der finanziellen Verpflichtungen

5. KOOPTATION
Voraussetzung für die Kooptation in die PL/PI ist mindest dreimonatige Massenarbeit unter Anleitung der PL/PI sowie Teilnahme an einem Schulungskurs der PL/PI. Während Angehörige der Arbeiterklasse diese Voraussetzungen in der Regel in einer der Abteilungsgruppen erfüllen können, werden Angehörige der Intelligenz nach Teilnahme an einem vorbereitenden Lehrgang in der Regel diese Voraussetzungen in einer mindestens drei-monatigen Tätigkeit in einem von der PL/PI angeleiteten Untersuchungskollektiv schaffen. Die Organisation überzeugt sich in jedem Falle eingehend (bei Angehörigen der Intelligenz vor Beginn des Lehrgangs), daß die betreffenden Genossen die Verpflichtungen eines Mitglieds tatsächlich erfüllen können.

(Das bedeutet für Angehörige der Intelligenz: Ihre Studienwahl und Berufsentscheidung erst nach gründlicher Diskussion mit der Organisation zu fällen; immer dann, wenn die Organisation es von ihnen verlangt, langfristig die Massenarbeit in einem von der Organisation festgelegten Gebiet, Betrieb, Wohnbezirk etc. zu betreiben, und zwar so lange, wie die Organisation es von ihnen verlangt. Die Organisation muß das Vertrauen rechtfertigen, daß sie bei allen derartigen Entscheidungen die subjektiven und objektiven Voraussetzungen des einzelnen sorgfältig prüft.

Bei der Entscheidung, wann und für wie lange Angehörige der Intelligenz in den Betrieb gehen, wird sich die Organisation von folgenden Grundsätzen leiten lassen: Sie geht davon aus, daß die Arbeit, Zellen zu konsolidieren und Kampfeinheiten der proletarischen Massen zu bilden, nicht kurzfristig zu bewältigen ist. Sie geht ferner davon aus, daß kurzfristige Arbeit unter den Massen des Proletariats eher schadet als nützt, weil eine solche kurzfristige Arbeit im Betrieb den Klassenunterschied zwischen Arbeitern und Intellektuellen erfahrungsgemäß zu einem Widerspruch zuspitzt, anstatt ihn zu überwinden. In der Regel wird die Organisation darauf dringen, daß Angehörige der Intelligenz für mindestens ein Jahr im Betrieb arbeiten. Davon kann in begründeten Fällen abgewichen werden.)

Das Leitende Gremium kooptiert auf Grundlage

    a) einer Personaleinschätzung durch die Abteilungsgruppe bzw. durch das Untersuchungskollektiv
    b) eines Vorschlags der Zelle bzw. des Ausschusses, die die betreffende Abteilungsgruppe oder das betreffende Untersuchungskollektiv durch einen ihrer Kader angeleitet haben.

Sonderdrucke der Plattform sind zu beziehen durch:

Quelle: Plattform, verabschiedet vom 2. Plenum 1970, GLASNOST-Archiv




 




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