Anhang III

Junge britische Muslime wenden sich verstärkt dem Islam zu

Scharia, Kopftuch, islamische Schulen und islamistische Strömungen finden bei jungen Muslimen viel mehr Zuspruch als bei ihren Eltern

Eine Umfrage unter britischen Muslimen zeigt, dass junge Muslime offenbar sehr viel stärker als ihre Eltern oder Großeltern einem politischen und auch radikalen Islam zuneigen. Die Umfrage wurde von Populus im Auftrag der konservativen Organisation Policy Exchange ausgeführt. Das Ergebnis scheint zu bestätigen, dass eine wachsende Zahl junger Muslime der “dritten Generation” von einer muslimischen Identität angezogen wird und sich inmitten der westlichen Kultur aus dieser zurückzieht. Das würde sie für den Terrorismus anfälliger machen, weist aber vor allem daraufhin, dass mit der Integration etwas schief gelaufen ist.

Nur 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie lieber nach den britischen Gesetzen leben würde, und erstaunliche 37 Prozent der 16-25-Jährigen erklärten, sie würden die islamische Scharia vorziehen, bei den über 55-Jährigen sind dies hingegen nur 17 Prozent. Über die Hälfte der Jungen ist der Meinung, dass eine muslimische Frau keinen Nicht-Muslim oder nur mit Erlaubnis der Eltern heiraten dürfe. 52 Prozent der Jungen sagen auch, eine Frau dürfe nur einen Mann heiraten, ein Mann hingegen bis zu vier Frauen.

Und 71 Prozent sagen, Homosexualität sei falsch und müsse verboten werden. Befragt wurden telefonisch und über das Internet für das Meinungsbild 1003 Muslime. Dass die Religion für fast alle Muslime eine entscheidende Grundlage für ihre Identität ist, zeigt sich daran, dass 86 Prozent angaben, die Religion spiele in ihrem Leben die wichtigste Rolle. Die Hälfte betet täglich die vorgeschriebenen fünf Mal.

Dabei neigen die jungen Muslime durchaus extremen Positionen zu. 36 Prozenten der 16-24-Jährigen sind der Meinung, dass Muslime, die sich einem anderen Glauben zuwenden, getötet werden sollten.

Die Jungen befürworten auch sehr viel stärker als die Älteren die Forderung, dass Frauen unter das Kopftuch gehören oder den Hidschab tragen sollen, also bis auf Gesicht und Hände alles bedecken. Das vertreten drei Viertel der Jungen,

Bedenklich ist auch, dass die Jungen ihre Kinder offenbar lieber von der britischen Gesellschaft abschotten und religiös stärker beeinflussen wollen, da 40 Prozent ihre Kinder gerne in eine islamische Schule schicken würden. Bei den Älteren sagen das 20 Prozent. Mit 13 Prozent neigt ein nicht unerheblicher Teil der Jungen zum militanten Islamismus. Sie sympathisieren mit al-Qaida und anderen Gruppen, die bereit sind, “gegen den Westen zu kämpfen”.

Munira Mirza, Mitautorin des Berichts Living Apart Together: British Muslims and the paradox of multiculturalism über die Umfrage, meint, dass für die Hinwendung zum Glauben und für den Rückzug der jungen Muslime aus der britischen Gesellschaft die Regierung zumindest mit verantwortlich sei. Sie habe dazu beigetragen, die Unterschiede durch die Politik des Multikulturalismus zu vertiefen: “Die Entstehung einer starken muslimischen Identität in Großbritannien ist teilweise das Ergebnis der in den 80er Jahren eingeführten multikulturellen Politik, die die Unterschiede auf Kosten der gemeinsamen nationalen Identität hervorgehoben und die Menschen nach ethnischen, religiösen und kulturellen Aspekten aufgeteilt hat.”

------------------------

(Heise - Dieser Eintrag wurde erstellt am Donnerstag, 6 September 2007 um 02:02 vormittags und ist abgelegt unter Gutmenschen/falsch verstandene Toleranz, Integration/muslimische Jugendgewalt, Islam - Die Religion der Intoleranz. Du kannst alle Antworten auf diesen Eintrag mitverfolgen über Kreiden RSS 2.0 Feed. Du kannst einen Kommentar hinterlassen, oder Trackback von deiner eigenen Site. )